Eröffnet wurde die Tagung mit einem Gottesdienst, dem Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, vorstand. Im anschließenden Festvortrag unter dem Titel „Liturgie im Dienst der Einheit“ plädierte der Kurienkardinal für eine „ökumenische Liturgiewissenschaft“: „Ich bin überzeugt, dass die Liturgiewissenschaft für die Einheit der Christen einen großen Beitrag leisten kann, vor allem dadurch, dass sie das tiefste Wesen der Liturgie bedenkt, das in sich selbst ökumenisch bedeutsam ist". (Vgl. dazu die Kathpress-Meldung: http://bit.ly/2sImnQ1)
Über das Selbstverständnis seiner Disziplin sprach Univ.-Prof. Hans-Jürgen Feulner und führte damit in die Geschichte des Lehrstuhls ein. Maximilian Heim, Abt des Stiftes Heiligenkreuz, hielt seinen Vortrag über die Rolle der Liturgie in der Regel des heiligen Benedikt. Über die ersten Lehrstuhlinhaber in Wien, Johannes H. Emminghaus und Hansjörg Auf der Maur, haben deren Schüler Rudolf Pacik von der Universität Salzburg und Harald Buchinger von der Universität Regensburg berichtet. Einen Einblick in die gegenwärtige Forschung des Wiener Fachbereichs gaben die derzeitigen Assistenten des Fachbereichs. Predrag Bukovec stellte die Modifizierte Vergleichende Liturgiewissenschaft vor, sein Kollege Daniel Seper erläuterte die Bestimmung des Zweiten Vatikanums, die das Lehrfach Liturgiewissenschaft zum Hauptfach erhob. Den Bogen von der Liturgiewissenschaft zur Orthodoxie spannte Sr. Vassa (Barbara) Larin und Dorothea Haspelmath-Finatti jenen zum Protestantismus. Schließlich sprach Marianne Schlosser über die inspirierende Kraft der Liturgie für das geistliche Leben, bevor die Jubiläumsveranstaltung mit einer Vesper mit Kardinal Christoph Schönborn abgeschlossen wurde. (DS)