Am Mittwoch, dem 8. Oktober, fand in der serbisch-orthodoxen Kirche „Auferstehung des Herrn” (1020 Wien) der Gottesdienst zum Beginn des akademischen Jahres für orthodoxe Studierende verschiedener Wiener Universitäten statt, insbesondere für die orthodoxen Bachelor-, Master- und Doktoratsstudierende an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Zelebrant war Prof. Ioan Moga. Der Vesper-Gottesdienst stand im Zeichen des Hl. Johannes des Evangelisten („dem Theologen”), der am 26. Sept. / 9. Okt. (nach dem alten Kalender) gefeiert wird.
Am Ende hielten kurze Ansprachen: Pater Drago Vujić, der zusammen mit dem Bischofsvikar Pater Slaviša Božić die diesjährigen Gastgeber der Feier waren, der Student Kosta Radovanovic und P. Prof. Ioan Moga. Anwesend war auch P. Athanasius Buk vom Ökumenischen Patriarchat.
P. Drago betonte die liturgisch-gemeinschaftliche Erfahrungskomponente des christlichen Zeugnisses heute („Komm und sieh!”), vor allem für die jungen Menschen. Kosta Radovanovic schilderte seinen Weg zum Theologiestudium und betonte die theologisch-spirituelle Vertiefung, aber auch das gute menschliche Miteinander und die neuen Ansichten im interkonfessionellen Kontext, die er im Zuge dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Theologie erlebte. Prof. Moga sprach von der Notwendigkeit einer stärkeren biblischen Vertiefung in der täglichen Arbeit des Christen, umdesto mehr der Relgionspädagogik/Theologie-Studierenden, ausgehend vom Wort Jesu: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger” (Joh. 8, 31). Ebenso machte er den Werdegang der serbisch-orthodoxen Kirche im 2. Bez. (von der Straßenbahn-Remise zur Kirche) zum Symbol des spirituellen, aber auch des theologischen Weges des Menschen. Man sollte die anderen wahrnehmen und begegnen nicht nur anhand dessen, was sie jetzt zu sein scheinen, sondern aus der Perspektive der Vervollkommnung, zu der wir alle berufen sind.
Am Ende luden die Gastgeber die über 50 anwesenden Studierenden zu einem schönen Agape-Mahl in den Gemeindesaal ein.
Es ist das dritte Jahr in Folge wo zu Beginn des akademischen Jahres auch ein orthodoxer Semestereröffnungsgottesdienst gefeiert wird. Er ist Zeichen der panorthodoxen Verbundenheit und des Zusammenwachsens zwischen den orthodoxen Studierenden unterschiedlicher Provenienz. Die Zahl der orthodoxen Studiereden für das Bachelorstudium orthodoxe Religionspädagogik, aber auch für die Masterstudien (Religionspädagogik und Theologisches Spezialisierung) sowie fürs Doktorat nimmt ständig zu.
